Ziegelei 2, 06420 Wettin-Löbejün Vorsitzender@sfv-rothenburg.de Fr: 16 - 18 Uhr & Sa: 10 - 12 Uhr

Gold, Silber und Bronze - Mega-Erfolg für Pauline, Marco und Andreas bei den Weltmeisterschaften der Masters

Ganz unbemerkt von der Öffentlichkeit - aber auf einer der bekanntesten Skisprunganlagen der Welt - trafen sich in dieser Woche die "Senioren" der weltweiten Skisprungszene und trugen ihre Internationalen Meisterschaften (IMC) aus.
"Senioren" ist dabei ein dehnbarer Begriff, weil mittlerweile auch Hobbyspringer ab einem zarten Alter von 20 Jahren aufwärts zum Kreis der Teilnehmer zählen. So mischten sich in Planica unter die altbekannten auch wieder neue, jüngere Gesichter - wie die von Pauline Laue und Marco Hoffmann vom SFV Rothenburg, die erstmals bei den IMC-Springen antraten.
Komplettiert wurde die Rothenburger Mannschaft von unserem Seniorspringer Andreas Teubner, der schon einige Internationale Masters-Wettkämpfe in der Seniorenszene bestritten hat und - wie seine beiden Teamkollegen - in Rothenburg nicht nur selbst trainiert sondern auch als Übungsleiter unserem Nachwuchs das Skispringen beibringt.
Getrennt nach Altersklassen und Schanzengröße wurden die Wettkämpfe ausgetragen. Und die Bilanz für unsere drei Rothenburger gibt wirklich Grund zum Jubeln:
Pauline holte sich mit soliden Sprüngen sowohl auf der HS62- als auch auf der HS45-Schanze den Masters-Weltmeistertitel bei den Damen U40.
Marco wärmte sich zunächst in der Herrenklasse der 20-29Jährigen auf der HS62-Schanze mit Platz 7 auf. Dann startete er auf der HS45 durch und konnte mit konstanter Leistung über Bronze jubeln.
Andreas, dem die HS62-Schanze bei strömendem Regen auch nicht so ganz lag, kam dort bei den 45-49Jährigen ebenfalls auf Platz 7. Auf der HS45 konnte er dann seine Sprungstärke ausspielen und sich nach einer sauberen Landung im 2. Durchgang den Vize-Weltmeister-Titel seiner Altersklasse sichern.
Übrigens: so ganz "unbemerkt" wie eingangs erwähnt, fanden die Meisterschaften dann doch nicht statt.
Gemeinsam mit Andreas - gleiche Altersklasse, gleiche Schanzen - startete nämlich ein durchaus prominenter Springer in die Konkurrenz: der Kanadier Gregor Linsig, seines Zeichens US-Damen-Coach und früherer Trainer des US-Amerikaners Mackenzie Boyd-Clowes, der im Februar 2022 bei den Olympischen Spielen in Peking antrat. Und genau dort - in Peking wurde auch der Auslöser für Linsigs Teilnahme bei den Masters in Planica gedrückt. Grund war nämlich eine 15 Jahre alte Wette. Zu seinem damals 16jährigen Schützling Mackenzie Boyd-Clowes hatte er gesagt, wenn dieser jemals in seiner Karriere auf einem Weltcup-, Weltmeisterschafts- oder olympischen Treppchen stehen würde, dann würde er - Linsig - noch im selben Jahr als Springer bei den World Master Ski Jumping Championships antreten. Und (wer das Drama im Februar verfolgt hat, erinnert sich vielleicht): Mackenzie Boyd-Clowes kam mit seinen Teamkollegen im Mixed-Wettbewerb tatsächlich völlig unverhofft auf Platz 3 und damit aufs olympische Podium, nachdem materialbedingt mehrere Favoriten-Teams, so auch das deutsche Mixed-Team, disqualifiziert worden waren.
Nun hat Linsig also seine Wettschulden eingelöst - und musste dank intensiver Trainingsvorbereitung in den Sommermonaten auf der HS45-Schanze in Planica nur den Sieger Marcel Kantor aus Tschechien und eben unseren Andreas Teubner an sich vorbei ziehen lassen. Dass er damit noch einmal meisterliches Bronze um den Hals hängen haben würde wie sein einstiger Schützling Mackenzie Boyd-Clowes bei Olympia, hätten wohl beide nicht gedacht.
Aber die Seniorenweltmeisterschaften sind eben immer für eine Überraschung gut.
Allein die Altersspanne der Aktiven ließ die Zuschauer staunen: die beiden ältesten Springer, ein Finne und ein Norweger, hatten ein stolzes Alter von 77 Jahren auf dem sprunggeübten Buckel.
Übrigens kam das Team Deutschland auf insgesamt 15 Springer, wovon Sachsen-Anhalt mit unseren drei Rothenburgern, dem Harzgeröder Heiko Hackl und dem Wernigeröder Stefan Keil allein fünf Sportler stellte.
Und kaum zurück aus Planica steht für unsere Masters schon der nächste Wettkampfhöhepunkt an: am 24.9. heißt es Daumen drücken bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften gleich "um die Ecke" in Wippra.
Ein herzliches Dankeschön an Manuela Steinki für die Fotos!