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Ungarische Gäste wussten auf den Schanzen im Rothenburger Nussgrund zu überzeugen. Mannschaft aus Köszeg gewannen beim Flutlichtspringen in drei Altersklassen die Pokale der Aachener und Münchener Versicherungen.

Auch das Wetter stand den rührigen Organisatoren des 5. Flutlichtspringens im Rothenburger Nussgrund zur Seite. "Ein rundum gelungener Abend", schwärmte einer der zahlreichen Zuschauer, unter ihnen viele Hallenser und Bernburger, am Fuße der gepflegten, mit Matten ausgelegten Drei-Schanzen-Anlage. Ronald Blümke, Chef des SFV Rothenburg, hatte nicht zuviel versprochen, als er sagte: "Das kann ein spannender Wettkampf heute Abend werden". Schon am späten Nachmittag sorgte das Mannschaftsspringen, ein Novum in Rothenburg, für Furore. Alle der 43 an den Start gegangenen Aktiven beeindruckten mit ihren Mannschaften durch ansprechende, vielfach hervorragende Leistungen. Wie bei Heimvorteil nicht anders zu erwarten, konnte sich von den zehn antretenden Teams die 1. Mannschaft des FSV Rothenburg (S.Westphal, A.Wunsch, P.Valentin, A.Peters), gefolgt von dem 2. Rothenburger Team (L.Müller, K.Blümke, Ph.Peters, J.Jungk), durchsetzen.

Insgesamt hat sich die gute Nachwuchsarbeit des Trainergespanns Wilmar Ott, Erhard Hunger, Rainer Westphal und Steffen Franke beim Rothenburger Verein ausgezahlt, betonte der Nestor des Rothenburger Sprunglaufsports Peter Ott mit berechtigtem Stolz in der Stimme. Als gegen 19.45 Uhr das Flutlicht und die den Anlaufturm des großen Bakkens säumenden bunten Lämpchen eingeschaltet worden sind, lag über dem Schanzenareal, in dem sich immer mehr Skisportenthusiasten aus Halle, Bernburg, Könnern, Köthen und dem Mannsfelder Land eingefunden hatten, - Parkplätze gab es kaum noch - eine erwartungsvolle Stimmung. Punkt 20.00 Uhr war es dann soweit, drei Durchgänge standen bevor, von denen die beiden Besten in die Wertung kamen. Erstmals gehörten 10 Aktive, darunter vier Mädchen, aus der Region Köszeg in Westungarn zum Starterfeld. Sieht man von zwei weiteren ungarischen Springern ab, die nicht anreisen konnten, sind dies die einzigen Skiadler des Pustalandes und, wenn man so will, die ungarische Nationalmannschaft. Die Verbindung zu den ungarischen Sportfreunden hatte der für Rothenburg startende, zweisprachig aufgewachsene Skispringer László Müller hergestellt.

Schon nachdem die ersten ungarischen Springer und Springerinnen über die Schanze gegangen waren, staunten viele nicht schlecht über deren Mut, Kampfeswillen, Energie und Können. So konnte in der Altersklasse 8/9 Ákos Szilágyi gemeinsam mit Lokalmatador Christoph Müller den ersten Platz belegen. Hier erreichte mit Bianka Csukovics ein ungarisches Mädchen einen hervorragenden 4. Platz. In der Altersklasse 10/11 gewann mit Ármin Csukovics ebenfalls ein Springer aus Köszeg und verwies Piere Rudolph aus Rothenburg und Szandra Szilágyi aus Ungarn auf die Plätze 2 und 3. Bis zu dieser Altersklasse wurde der Wettbewerb auf der 15-Meter-Schanze ausgetragen. Dann ging es auf den 34-Meter-Backen. Hier hatte sich in der Altersklasse 12/13 nach drei guten Sprüngen Kevin Blümke vom SFV Rothenburg, vor Rudolph Preiß vom WSV Bad Steben und István Pungor vom ungarischen Skiverband durchsetzen können. Als Vierter vermochte sich der Rothenburger Andreas Becker gut in Szene zu setzen.

Nachnamensvetter Dominic Becker vom WSV Harzgerode siegte in der Altersklasse 14/15 knapp vor den Rothenburger Talenten Philipp Peters, Stephan Zober, Christian Wendt, der Amazone Jessika Blümke, die nach ihrem Handbruch in Lomnice/Harrachov erstmals wieder auf der Schanze stand, und Mark Abresche. Bei den Junioren erreichte mit Patrick Valentin, der zwei blitzsaubere Sprünge von 34,5 und 36 m in die Wertung brachte, ein weiterer Rothenburger Platz 1 vor seinem Vereinskamerad Christian Wunsch. Hier schaffte der ungarische Juniorenspringer Dénes Pungor einen sehr guten 3. Platz. Aber auch die ungarische Amazone Borbála Markovics wusste hier mit Sprüngen von 27 und 28 m zu überzeugen und konnte sich vor Franziska Nebel vom SV Wippra und ihrer Zwillingsschwester Dorottya Markovics behaupten.

Bei den Herren ging es bis in den 3. Durchgang außerordentlich spannend zu. Hier gewann Mike Sliwka vom WSV Harzgerode die Konkurrenz vor Tobias Schröter vom WSV Bad Steben und der "Rothenburger Armada" mit Jens Jungk, Sven Westphal, Alexander Peters und László Müller. Bei den Herren über 30 Jahren eroberten mit László Molnár (1.) und János Szilágyi (2.) sowohl Betreuer als auch Trainer des ungarischen Teams das Treppchen. Dritter wurde der liebevoll als "Paradiesvogel" bezeichnete Apoldaer Springer Andreas Richter, ein gestandener Leichtathlet. Kurios: Zweimal stand ein László Müller auf dem Bakken, denn "Molnár" bedeutet nichts anders als "Müller".