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Landung an Heimschanze - Junioren-Weltmeister Andreas Wank in Rothenburg

Wer sich einmal im Leben beim Gedankenlesen versuchen wollte, hatte am Samstag im Auslauf der Peter-Ott-Schanze eine gute Chance. Andreas Wank war genau anzusehen, was ihn bewegte, als sich beim 41. Mattensprunglauf die Knirpse vom Sieben-Meter-Bakken wagten und etwa Pascal Steinert vom gastgebenden SFV Rothenburg nach 5 und 4,5 Metern Bronze bejubelte. "Da gehört schon Mut dazu. Auch ich habe ja hier als Vorrutscher angefangen", meinte der 20-jährige Wank. Der war Ende Februar im polnischen Zakopane mit 91 und 91,5 Metern Junioren-Weltmeister geworden - und schaute nun schmunzelnd zu seinem ehemaligen Trainer Wilmar Ott hinüber.

So mancher Skisprung-Eleve nahm am Rande des Wettkampfes, bei dem die neunköpfige Rothenburger Mannschaft je zwei erste und zweite sowie drei dritte Plätze erkämpfte, seinen ganzen Mut zusammen, um den nun "berühmten" Andreas Wank um eine Autogrammkarte zu bitten. Dabei ist der gebürtige Domnitzer weit davon entfernt abzuheben. In Rothenburg hatte alles begonnen. "Meine 37,5 Meter waren damals Rekord", erinnert sich Wank. "Jetzt liegt meine größte Weite bei 147 Metern, die ich in Klingenthal gesprungen bin." 1998 war der Schlacks ins Sportgymnasium Oberhof gewechselt. Er wurde Deutscher Schülermeister, ließ sich auch von manchem Formtief nicht kleinkriegen und war 2004 mit 16 Jahren jüngster Deutscher bei der Vierschanzentournee. Jetzt hat er das Abi in der Tasche (Durchschnitt 1,9), ist Sportsoldat und Sportmarketing-Fernstudent an der Fachhochschule Ansbach.

Und nun die Berufung in den deutschen A-Kader. "Klar hast du einen kleinen Bonus als Junioren-Weltmeister. Aber allein der Fakt, mit der ersten Reihe zu trainieren, nützt noch gar nichts", bleibt Andreas Wank, der in Oberhof seit drei Wochen von Ronny Hornschuh trainiert wird, mit beiden Beinen auf der Erde. Mit B-Kader-Coach Heinz Kuttin, der im letzten Jahr seinen Schützling stark gefördert hatte, gibt es noch "eine lose Verbindung per Telefon oder Mail". Das Saisonziel ist klar. Wank: "Ich will mich nun im Weltcup etablieren und natürlich wieder zur Vierschanzentournee." Dann werden ihm mit Sicherheit vor dem Fernseher einige neue kleine Fans aus Rothenburg die Daumen drücken.